Mittwoch, 30. Juni 2010

Pochierter Lachs, Zucchini. Ein Hurra auf den Sommer!


Geht es Euch auch so, dass alles was man draußen isst, einfach besser schmeckt?
Eine runde, durch und durch rote reife Tomate mit einigen Körnern Salz, hat draußen gegessen eine unerhörte Wirkung. Gott weiß warum. Dasselbe gilt für Erdbeeren, Rosé (typisches Grundnahrungsmittel im Sommer..), Hering in fettigem Papier, frischer hauchdünngesäbelter Parma- schinken, Melone, gegrillte Dorade, allerdings nicht für Pfannkuchen und Vermicelli...
Allerdings ist Kochen im Sommer eine Sache für sich. Lange will man nicht am Herd stehen, schnell muß es gehen, frisch soll es sein und leicht. Seit Jahren ist eins unserer Lieblingssommergerichte pochierter Lachs mit Zucchini. Obwohl meine Kinder eigentlich keine Zucchini mögen.
Das Rezept kommt aus Harry´s Bar Kochbuch und trägt diesen unverwechselbaren Hauch der eleganten fünfziger Jahre Italiens.






900 g Lachsfilet in 6 Portionen geschnitten
250 ml trockener Weisswein (ich habe Rose genommen, passt auch!)
500 ml Wasser
1 El frisch gepresster Zitronensaft
1 Stange Staudensellerie
1 Zwiebel grob geschnitten

1 Lorbeerblatt
Salz,frischgemahlener Pfeffer

Sauce

2 El Olivenöl
1 Zwiebel
1 Stange Staudensellerie, grob zerschnitten
4 mittelgroße Zucchini (650 g), in großen Stücken
200 ml Wasser
20 ml Weinessig
30 g Butter
1 El Mehl
1 Tl Currypulver
250 ml Milch
1 Prise Cayennepfeffer
Salz


Für die Sauce die Zwiebel und den Sellerie in den Becher geben, auf Stufe 5 3 Sekunden hacken, das Öl dazugeben und alles 2 Minute bei Stufe Aroma andünsten.
Die Zucchini dazugeben, bei Stufe 4 in kleine Stücke hacken und 5 Minuten, bei Varoma, Rührstufe 1-2 , dünsten. Langsam den Essig und das Wasser dazugießen und 5 Minuten koche lassen, anschließend auf Stufe 10 pürieren.
Die Butter mit dem Mehl mit einer Gabel vermengen, und zur Sauce geben. Milch zugießen und alles für 8 Minuten bei 90 Grad kochen lassen. Mit Salz Pfeffer und dem Cayennepfeffer abschmecken.




Für den Pochierfond alle Zutaten bis auf den Lachs in einem flachen Kochtopf 5 Minuten kochen lassen. Anschließend durch ein Sieb gießen (wieder in den gleiche Topf).
Den Fond nochmals zum Sieden bringen und die Lachsfilets einlegen (Ich habe ein Sieb dafür..). bei reduzierter Hitze 5 Minuten pochieren. (Wenden, falls sie nicht komplett von Flüssigkeit bedeckt sind.)



Mit einem Sieblöffel herausnehmen und kalt oder warm essen.



Kinder! Wer ludt denn bei dieser Hitze
all die vielen vielen Gäste?
Saß doch gerade noch im Schatten,
dacht verträumt an meinen Gatten
da klingelt schon die Tante Hilde,
bittet einfach nur um Milde,
begleitet wird sie jedoch, ganz kühn
von unserem Vetter Wendelin.
Ist, wie stets, total bescheiden,
muß aber grad unter solchem Hunger leiden.
Ach, und nein, wer kommt denn da?
Das ist Kusine Angela.
Wollt nur hereinwerfen einen Blick,
findet meine Küche schick.

Hätt man sie nicht von Herzen gern,
dann bliebe man der Küche fern!

Und so hat alles ein gutes Ende!



(Jegliche  Übereinstimmung von Namen, hat nichts mit reellen Personen zu tun!!! Sie unterliegen nur dem grausamen Reimzwang!)


Freitag, 18. Juni 2010

Sommerliche Herrlichkeit: Erdbeer Trifle



"Just a mere Trifle“: „Eine bloße Kleinigkeit“ nennen die Engländer dieses Dessert womit sie mal wieder ihren Sinn fürs Understatement beweisen. Denn im 14ten Jahrhundert, als dieses Rezept (besser gesagt  Konzept) entstand, war ein Trifle alles andere als eine Kleinigkeit sondern ein Mordsaufwand. Dafür durfte man reinschmeissen, was man wollte, ohne dass die Schwiegermutter das Recht hatte zu brüllen: „ Hach, hier fehlt aber noch...“, bzw.: „dieses gehört aber gaaaarrrrnicht in einen Trifle:

Schreit die Schwiemu nach dem Trifle,
holt die Tochter schnell die Rifle,
brüllt zurück: "Dies hier ist meiner,
soviel feiner als wie Deiner!"

(Es heißt nämlich "der Trifle", oder?)

So, damit Ihr wisst wie es in England zur Zeit des Rosenkrieges, der ungefähr in die Entstehungszeit, oder erste Blütezeit des Trifle fällt, zugegangen ist.

Und hier ist das Rezept:

 



Genueser Biskuit  nach Freddy Girardet, (Sternekoch Ikone am Genfer See)

3 Eier
125 g Zucker
1 Prise Salz
125 g Mehl

Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Schmetterlingsaufsatz einsetzen, Eier und Zucker 25 Minuten bei 37 Grad auf Stufe 4 schlagen, bis in der Masse deutlich Spuren zurückbleiben.


Das mit dem Salz vermischten Mehl hinzufügen, immer in kleinen Mengen.
Ein Backblech, oder eine große Kastenform mit Butter oder Fett ausstreichen und mit dem Teig füllen.
Alles ungefähr 20 Minuten backen, auf jeden Fall bis die Masse eine dunkel goldenen Farbe angenommen hat.
Biuskuitmasse abkühlen lassen und allerbesten einen Tag ruhen lassen.
Wir haben einen Dampfbackofen. Dort backe ich den Teig bei 100 % Feuchtigkeit auf 200 Grad und er gelingt sensationell.



Vanillesauce

300g Milch
4 Eigelb
1 Prise Salz
50 g Zucker
1/2 Vanilleschote

Schmetterlinsgaufsatz einsetzen, alle Zutaten in den Topf geben und 6 Minuten bei 80 Grad auf Stufe 4 rühren. Abkühlen lassen.
Aus der Biuskuitmasse mit Ausstechern runde Stücke ausstechen (oder einfach kleine Stücke abschneiden),


diese in Gläser (schlichte!!!) “stopfen“ und falls keine Kinder mitessen, Cointreau oder anderen herrlichen Dessert geeigneten Alkohol über  die Biskuitmasse träufeln. 


Dann alle anderen Zutaten, Früchte, Vanille Sauce darüber schichten, genau so wie Euch gefällt. Am Schluss Sahne schlagen (geht im Thermomix auch, aber nur mit Sicht und Hörkontakt) 



und eine Paar geröstete Mandeln, oder Pinienkerne, Oder Pistazien oder was Ihr sonst im Schrank habt...
Die Sahne könnt Ihr auch weglassen. Und den Biskuit ersetzen durch Löffelbiskuit. Die Vanille Sauce, aber... Die muss sein!!!!





Hier ist eine Variante, die mit Brombeeren anfängt. Und vielleicht habt Ihr noch bessere Ideen? 
Her damit, die wollen wir probieren!


PS: Kleiner Nachtag. geht doch mal auf Klaraklawitters blog  und lest den absolut rührenden Aufruf. Danke
http://klaraklawitter.blogspot.com